Fokus und Scheuklappen

In einer Welt, die uns ständig mit Ablenkungen und Informationsfluten konfrontiert, wird die Fähigkeit, sich zu fokussieren, zu einer kostbaren Ressource. Man sollte sie aber nicht mit Scheuklappen verwechseln – die begrenzte Sichtweise, die uns den Blick auf das große Ganze versperrt.
Die eigentliche Kunst (und Herausforderung) besteht darin, sich zu fokussieren, ohne dabei die Vielfalt und die Möglichkeiten außer Acht zu lassen.

Fokussierung bedeutet nicht zwangsläufig, sich in einen Tunnel zu begeben. Es geht vielmehr darum, die Energie und Aufmerksamkeit bewusst auf eine bestimmte Aufgabe zu lenken, während man den Rest im Blick behält. Das ist wie das Jonglieren mit mehreren Bällen – jeder Ball steht für eine Aufgabe oder Verantwortung, und es erfordert Geschicklichkeit, sie in der Luft zu halten.

Die Kunst besteht darin, in unserer Fokussierung flexibel zu sein, uns aber dennoch bewusst zu sein, dass es noch andere Bereiche gibt, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Es ist, als ob wir als Gastgeber ein 4 Gänge Menü kochen und dabei auch unsere Gäste und das gemeinsame Erleben im Blick haben sollten. Am Ende des Tages soll man sich doch nicht nur an das gute Essen erinnern!

Einen Fokus setzen, ohne den Rest auszublenden bedeutet, offen für neue Ideen zu sein, verschiedene Perspektiven zu schätzen und die Fähigkeit entwickeln, zwischen dem Wesentlichen und dem Nebensächlichen zu unterscheiden und schnell auf das jeweilige reagieren zu können.

Und da wären wir wieder bei einigen meiner Lieblingsthemen: Struktur, Vorausschau, Flexibilität.

Das kennen wir doch auch alle bei der Arbeit mit dem Hund. Wenn der Hund in Fußarbeit nur auf den Hundeführer fokussiert ist aber dafür jedes Dummy im Walk Up verpasst. Das gleiche gilt auch für den Hundeführer.

In diesem Sinne eine wunderbare Weihnachtszeit, die uns offen sein lässt für viele großartige Begegnungen!