von Melanie Stühler
Selbstwirksamkeit
Albert Bandura ist der Begründer des Konzepts der Selbstwirksamkeit.
Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit sind eng verbunden aber unterschieden sich eben doch in wesentlichen Punkten.
Selbstvertrauen beschreibt das generelle Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den eigenen Wert als Person.
Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung/ das Vertrauen eine bestimmte Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können. Also immer auf eine Situation bezogen und begründet auf der Erfahrung in dem Bereich oder aber dem Wissen welche verschiedenen Ansätze es gibt.
Was das mit Hundetraining zu tun hat? Eine Menge!
Wer schon mal bei mir trainiert hat kennt die Frage nach Plan A, B, C und D.
Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Abwandlungen schon bevor man aktiv ins Training oder die Aufgabe startet, zeigt uns die verschiedenen Möglichkeiten und unseren Handlungsspielraum. Und das schafft Vertrauen in die eigene Wirksamkeit!
Und nur wer Vertrauen ausstrahlt, kann es an einen seinen Teampartner Hund weitergeben.
Wenn wir selbst schon nicht dran glauben, wie sollen wir es ausstrahlen?
Natürlich gibt es auch die Hunde mit großem Selbstvertrauen. Tuna ist auch so. Schon als Welpe war ihre Idee: Hier ist meine Expertise gefragt. Danke, dass du mich gefahren hast, aber ab jetzt schaffe ich das allein. Sie hatte so viel Selbstvertrauen, dass es für uns beide gereicht hätte. Und mit viel Erfahrung hatte sie auch genug Selbstwirksamkeit, um alles lösen zu können. Damit es aber in meinem Sinne oder der gestellten Aufgaben gelöst wurde, braucht es auch viel Nachdenken über Plan A, B oder C im Training mit ihr.
Apple ist von sich aus deutlich kooperativer, was gemeinsame Arbeit angeht. Aber dadurch auch mit viel feineren Antennen ausgestattet was meine Stimmungen oder Gefühle angeht. Zu dem Zeitpunkt war ich zum Glück schon viel erfahrener und hatte genug Möglichkeiten im Kopf wie wir Dinge lösen können und eine Aufgabe zusammen meistern.
Selbstwirksamkeit ist eben kein inneres übergeordnetes Gefühl, mit dem wir einfach so ausgestattet sind. Es entsteht durch Erfahrungen, sich bewusst Herausforderungen stellen, um damit umzugehen lernen und beginnt mit kleinen erreichbaren Zielen, um dann immer größere Herausforderungen zu schaffen.
Im Prinzip die gleiche Strategie wie wir unsere Hunde an neue Herausforderungen heranführen.
Und am Ende bleibt es immer das, was Henry Ford sagte: