von Melanie Stühler
Ziele verändern sich

Ein Ziel ist nicht immer dazu da, erreicht zu werden – oft dient es einfach als etwas, worauf man hinarbeitet.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an meinen Beitrag über Ziele und die drei Fragen, die ich mir stelle, bevor ich etwas Neues beginne. Inzwischen ist aus der Mütze ein Schal geworden und mehrere Pullover etc.
Anfangs noch mit Hilfe, inzwischen kann ich es auch allein – und aus dem Wunsch, einfach nur zu entspannen, ist ein kleines neues Hobby geworden. Warum? Weil ich gemerkt habe, dass es mir leichter fällt, dranzubleiben, wenn ich mein Ziel anpasse oder erweitere.
Was das mit Training zu tun hat? Ziele verändern sich. Und das ist völlig okay. Mehr noch – es ist oft notwendig. Wenn man zu lange auf einer Stufe stehen bleibt, wird’s langweilig. Die Motivation sinkt, man wird nachlässig, macht plötzlich mehr Fehler. Nicht, weil man weniger kann, sondern weil die Herausforderung fehlt. Weil man geistig schon einen Schritt weiter ist, aber körperlich noch auf der Stelle tritt. Und das gilt auch für unsere Hunde!
Das merke ich oft im Training. Anfangs sind die Leute noch voll konzentriert, motiviert, üben fleißig. Und irgendwann läuft’s – zumindest ein bisschen. Und dann? Dann bleibt man gerne genau da stehen. Aus Angst, etwas kaputt zu machen. Oder weil man denkt: „Das reicht doch.“ Aber Stillstand fühlt sich auf Dauer selten gut an.
Das liegt aber auch daran, dass die Ergebnisse bei komplexeren oder anspruchsvolleren Aufgaben nicht so schnell sichtbar werden. Da heißt es dran bleiben!
Ziele dürfen sich verändern – sie müssen es sogar, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Wichtig ist nur, sich regelmäßig zu fragen: Will ich das wirklich? Habe ich einen Plan? Und: Ist es realistisch für mich und meinen Hund?