Maßstäbe setzen

Mach’ das Beste aus dir. Etwas Besseres kannst du nicht tun.

Ralph Waldo Emerson

Das lässt sich leicht übertragen auf das Team Mensch-Hund. Denn, das was sich entwickelt und später zeigt, ist das Ergebnis dieses Teams.

Sicherlich wäre der gleiche Hund bei einem anderen Menschen auch anders. Es gibt talentiertere Hundeführer und nicht so talentierte. Es gibt talentierte Hunde und nicht so talentierte.

Auch der beste Hundeführer wird sich nicht mit einem Jagdterrier auf einen Wettbewerb zum Leistungshüten vorbereiten. Aber er wird versuchen, die Talente seines Hundes in die richtige Richtung zu fördern und eine Karriere als Hütehund ist es sicher nicht.

Als Trainer habe ich es oft mit unerfahrenen Ersthundebesitzern zu tun. Was den Unterschied zu den erfahrenen Hundeführern oder den „Profis“ ausmacht, ist die Tatsache, dass es keine Erfahrungswerte gibt, auf die sie sich stützen könnten. Alles ist neu. Und so ist der Mensch erst mal hauptsächlich mit sich beschäftigt. Oder die Gedanken drehen sich um die Übung und wie man sie angeht. Vergessen wird dabei ab und an, dass es darum geht den Hund in diese Übung und die Überlegungen mit einzubeziehen. Denn die wenigsten Menschen haben einen erfahrenen Hund an ihrer Seite. Auch der Hund kann nicht aus Erfahrungen schöpfen und erraten was gerade gewünscht ist. Dem erfahrenen Hundeführer stehen ab und an seine Routine und der Hang zur Verallgemeinerung im Weg. Da wird eben mal vergessen, dass jeder Hund eine eigene Persönlichkeit hat und ein individuelles Training erfordert.

Das bedeutet eben auch, dass man die Maßstäbe des Trainings immer wieder neu anpassen muss.

Alles was „zu“ ist, ist ungesund hat meine Oma immer gesagt. Zu wenig, zu viel, zu langweilig, zu komplex…

Es gilt aber auch für unsere Ansprüche und damit für Lob und Anerkennung. Natürlich immer angepasst an den Hund und die Voraussetzungen (Alter, Rasse, Ausbildungsstand).

Um es mal auf uns Menschen zu übertragen: natürlich freuen wir uns und loben das kleine Kind, wenn es sich zum ersten Mal allein angezogen hat. Ich gehe aber davon aus, dass man als Erwachsener nicht mehr in Jubelrufe ausbricht und Bonbons wirft, nur weil der Partner/die Partnerin morgens fertig angezogen aus dem Bad kommt.  

Über die entsprechenden Emotionen bei der Arbeit mit dem Hund habe ich schon einiges geschrieben, jetzt kommt es aber auch auf unsere innere Einstellung an. Bin ich eher der Typ „Kritiker“ oder eher der „Fan“?

Der Kritiker hat immer die ganze komplexe Aufgabe vor Augen und nur das große Ganze wird gelobt, wenn es denn zu 100% erfüllt ist. Der Fan sieht einen kleinen guten Part und lobt diesen überschwänglich, auch wenn die eigentliche Aufgabe nicht erfüllt ist.

Wie meistens, ist es der goldene Mittelweg. Ich kläre mit meinen Kunden immer das Hauptaugenmerk der Aufgabe. Sei es das Ignorieren einer Verleitung, die Konzentration auf den Menschen trotz Ablenkung, das Vertrauen in die Hand beim Voran gehen etc. Andere Dinge, behalte ich im Auge und arbeite dann gesondert daran.

Wäre unser Hund Konditorlehrling würde es bedeuten, ich lasse ihn eine 3stöckige Torte backen und verzieren (mit Fondant und selbst gemachten Marzipanblumen). Die Torte schmeckt hervorragend, der Teig und die Füllung sind perfekt. Der Fondant schlägt ein wenig Falten und hat ausgebesserte Risse und die Blumen sehen aus, als wäre schon mal jemand drauf getreten… 

Der Kritiker würde gar nicht loben. Das Ziel ist nicht erreicht. Pech.

Der Fan würde die großartige Torte loben und anmerken, die Hauptsache ist doch, dass es schmeckt. Und an die Optik erinnert sich später eh niemand mehr.

Der goldene Mittelweg wäre, den Lehrling für die gut gebackene Torte und den guten Geschmack zu loben und das mit dem Verzieren und dem Fondant nochmal sehr genau und gesondert zu üben. Dafür muss man aber nicht immer die ganze Torte neu backen, das kann man separat üben.

Wie eben auch die perfekte Abgabe, das gerade Vorsitzen, die gute Grundstellung etc.

Trotzdem sollten wir das große Ganze nicht aus den Augen verlieren. Aber wenn kleine Teile nicht funktionieren, ist noch nicht das große Ganze verloren. Dabei hilft es sehr, die Aufgaben und Ziele in einzelne Komponenten zu zerlegen und nach uns nach ins große Ganze zu bringen.

Oder um es mit Goethe zu sagen: „Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken.“

Neben Emotion und Weitblick ist es auch ganz viel Struktur, die im Training von Bedeutung ist.

© Text und Bild: Melanie Stühler
Illustration: http://www.skyjackstudios.com/

Emotionen bestärken

„Verfangen wir uns in unseren Emotionen, erkennen wir die Auswirkungen unserer Handlungen nicht mehr. „

Dalai Lama

Wir haben inzwischen schon einiges gelernt über Emotionen. Wie hilfreich sie sein können und wie sie uns aber auch behindern können.

Es hilft niemandem der ängstlich ist, wenn wir in die Angst einsteigen und keine Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Das gleiche gilt für die Wut.

Nur in der Freude, da ist es immer gut, wenn wir die Emotion teilen und uns ebenfalls freuen.

Unsere Reaktion auf ein Verhalten, kann es bestätigen oder verändern.

Nehmen wir die ehrliche Freude. Es gibt eine Trainingssituation mit einem guten Freund, an die wir uns immer wieder erinnern und auch herzlich lachen können. Es war kurz vor einer Jagdprüfung und es ist ein sehr feinfühliger Hund. Gefordert war, dass der Hund mit der Ente vorsitzt. Wenn der Hundeführer entspannt und freudig war, klappte das auch wirklich gut. Nun rückte aber die Prüfung immer näher. Der Hund hatte eine Schleppe gearbeitet und kam freudig mit der Ente zurück. Ein Blick zum Hundeführer zeigte aber; dass sein Fokus klar darauf gelegt war zu denken: hoffentlich klappt das und die Anspannung war deutlich zu erkennen. Der Hund hatte die angespannte Körperhaltung natürlich bemerkt und wurde unsicher ob er alles richtig macht und dementsprechend zögerlicher.

Die Anmerkung von mir war: Freu dich und sei entspannt… Die Reaktion: Ein Hundeführer, der sich angespannt zu mir umdrehte und brüllte: Ich bin entspannt!!!
Heute können wir herzlich drüber lachen.

Was zeigt es uns aber? Wenn wir in Gedanken schon beim Szenario sind, wie es schief geht; passt sich unsere Emotion und Anspannung an.
Anstatt im Moment zu bleiben und sich daran zu erfreuen, dass der Hund alles richtig macht und es wohl wirklich gut gehen wird.

Im hier und jetzt bleiben mit der Emotion und vor allem den Gedanken, ist immer schwierig. In Situationen, die wir nur bedingt im Griff haben, neigen wir dazu schon gedanklich weiter zu sein, und das beeinflusst unsere Emotion.

Da kommt zum Beispiel ein Hund, der den eigenen Hund zum Ausflippen bringt. Sei es positiv oder negativ. Es gibt immer einen Moment, wo der Hund noch nicht ausflippt.

Wenn ich die Menschen frage warum sie da nicht reagiert haben kommt: aber er hat ja nichts gemacht… JA! Und genau, das ist doch das gewünschte Ergebnis.

Wir reagieren aber meistens erst dann, wenn der Hund schon unerwünschtes Verhalten zeigt. Wenn wir aber nun im richtigen Moment reagieren kommt es ganz stark drauf an, was ich bestärken möchte. In dem Fall die Ruhe. Denn die Reaktion auf ein Verhalten hat Auswirkungen auf die weitere Entwicklung. Will ich Ruhe bestärken, sollte ich Ruhe rein geben.
So bis du brav; gut so… in einem ruhigen Tonfall ist besser geeignet als Jippieh, Juchu.

Überlegen sie mal, sie konzentrieren sich in die Ruhe zu kommen und nicht auf etwas im Außen zu reagieren. Was bestärkt sie da? Die Yoga Variante mit: wir atmen ruhig, wir entspannen….
Oder die Eishockey Variante mit: ja!!! Weiter so!!! Bleib dran…

Deshalb kennen meine Kunden auch die Frage vor einer Übung: Willst du Ruhe stärken oder anfeuern? Und daraus ergibt sich…. Bist du der Yoga Trainer oder der Eishockey Trainer.

Und bei der Gelegenheit möchte ich eine Anmerkung zum Bestärken machen:
Ich bin großer Fan vom Clicker Prinzip und Sekundärverstärkung im Allgemeinen. ABER nicht, wenn es um Ruhe und Entspannung geht.

Nehmen wir das ruhige Warten auf der Decke oder ruhig am Bein sitzen während andere arbeiten.

Der Clicker/das Markerwort soll den Hund in eine freudige Stimmung versetzen. Nach dem Motto: Jippiehhh, Kekse! Ruheübungen sollen den Hund in eine Stimmung versetzen: es passiert nichts, entspann dich, du hast Pause.

Stellen wir uns einfach vor: wir sind beim Yoga, liegen entspannt auf der Matte und die Yoga Lehrerin ruft freudig: Juchu! Kekse für alle.

Oder sie lesen ihrem Kleinkind eine Gute Nacht Geschichte vor und klappen das Buch zu; springen auf und rufen: So toll, dass du zugehört hast. Kekse!

Oder um es mit Cicero zu sagen:

„Aller Eifer, etwas zu erreichen, nutzt freilich gar nichts, wenn du das Mittel nicht kennst, das dich zum erstrebten Ziele trägt und leitet.“

© Text und Bild: Melanie Stühler
Illustration: http://www.skyjackstudios.com/

Wörter und emotionale Bibliotheken

Wie oft stehen wir im Feld und der Hund frisst irgendeine Kacke oder wälzt sich in irgendwas oder suhlt sich im Schlamm. Da rutscht uns oft mal ein: “spinnst Du” raus. Für den Hund hat das wenig bis keine Bedeutung, höchstens spürt er, dass die Stimmung nicht die beste ist.
Wir meinen aber: Hör sofort auf, komm da raus, Pfui, lass das sein oder ähnliches.
Warum sagen wir es aber nicht?
Bestimmte Worte haben wir “abgelegt” in bestimmte Ordner denen wir bestimmte Bedeutungen, Emotionen etc. zugeordnet haben. Für uns ist also klar, wie das gemeint ist, und was wir mit unserer Aussage bewirken. Und sei es nur mal die Emotion rauslassen.
Ob das bei unserem Kommunikationspartner auch so ankommt, das steht auf einem anderen Blatt.
Das liegt an unserer emotionalen Bibliothek. Wörter haben für jeden von uns eine Bedeutung, die über die des Dudens weit hinausgeht. Wir verbinden mit Wörtern bestimmte Gefühle, basierend auf unserer Erfahrung und Erinnerung. Diese Erfahrungen, Erinnerung uns Emotionen unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Und je nach der emotionalen Bewertung der Erfahrung, legen wir das Wort in verschiedenen Bibliotheken ab.
Ich frage deshalb meine Kunden ganz oft, wenn ein Signal nicht funktioniert, welche Aussage dahinter steht. Nehmen wir die Situation vom Anfang. Der Hund will sich wälzen oder was ekliges fressen. Viele nutzen dafür „Nein“ als Verbot. Klappt nicht immer gut oder meistens sogar ziemlich schlecht. Wenn ich dann frage, was für eine Aussage dahinter steht kommt oft: Iieehh, das ist eklig. Bitte nicht…
Die Frage ist ob so eine Aussage den Hund dazu bringt das Verhalten zu unterlassen.
Als Kind habe ich sehr gerne Wurst mit Marmelade gegessen. Da hat auch fast jeder gesagt: iehhh, das ist ja eklig. Hat zu einem Schulterzucken geführt und ich habe natürlich trotzdem weiter gegessen.
Zum einen ist es also die Aussage dahinter, die dazu führt, dass es nicht funktioniert. Und zum anderen die emotionale Bibliothek. Was fühle ich, wenn ich „Nein“ sage. Die meisten sagen dann: Nichts. Das liegt aber daran, dass wir ein Nein nicht wirklich als Verbot benutzen, sondern im Alltag ein „Nein“ oft noch abschwächen. Nein Danke, Nein lieber nicht. Und damit wäre es in der emotionalen Bibliothek so im Bereich von Rosamunde Pilcher abgelegt.
Wenn ich den Menschen dann Fragen stelle, die sie wirklich empören und ablehnen, dann antwortet niemand mit „Nein“. Und dann merkt man auch plötzlich die Anspannung im Körper und die Emotionen. Ein gänzlich anderes Bild als ein entspanntes „Nein“. Dann müssen wir nur noch klären welche Aussage hinter dem Verbot stehen soll und das Rätsel ist gelöst und man hat schnell das für sich passende Wort gefunden. Es sollte in der Bibliothek in jedem Fall zwischen Sachbuch und Thriller liegen!
Und diese Emotion hat auch die entsprechende Auswirkung auf unsere Haltung. Und Körpersprache ist wichtig, um authentisch zu sein.

Das Beispiel gilt natürlich auch in die andere Richtung. Ehrliche und echte Freude kommuniziert man eher nicht, wenn die Aussage dahinter ist: Na also; geht doch!
Übertragbar ist das gleichermaßen für die menschliche Kommunikation wie für die Kommunikation mit dem Hund. Viele Missverständnisse oder Unklarheiten könnten vermieden werden, wenn wir uns bewusst machen, was bestimmte Wörter und Aussagen für uns selbst wirklich bedeuten und wie ernst sie gemeint sind oder ob wir das vielleicht gar nicht meinen, sondern nur sagen. Und wenn man nicht hinter einer Aussage steht, wird man sie niemals entsprechend rüberbringen.
Sowohl andere Menschen als auch der Hund spüren eben, dass wir nicht dahinterstehen, dass das nicht wir sind, es nicht authentisch ist.
“Sei eine erstklassige Ausgabe deiner selbst, keine zweitklassige von jemand anderem “(Judy Garland)
Das ist nun schon der zweite Text zur Emotion und es wird noch ein dritter folgen, weil es noch einen ganz wichtigen Punkt gibt, neben Emotionen entgegen zu wirken und die Wörter der eigenen emotionalen Bibliothek anzupassen.
Die Emotionen richtig zu unterstützen ist der nächste wichtige Aspekt. Was du bestärken möchtest, musst du auch rein geben…
Meine Kunden kennen die Frage: Was trainierst du gerade: Yoga oder Eishockey?

© Text und Bild: Melanie Stühler
Illustration: http://www.skyjackstudios.com/

Emotionen

Wikipedia sagt:
Eine Emotion
• ist verhaltenssteuernd,
• variiert in der Ausprägung mit der Bedeutsamkeit der Situation,
• besteht in einer spezifischen körperlichen Aktivierung, die der Situationsanpassung dient,
• ist verortbar vor allem im limbischen System,
• wird spürbar vor allem als Muskelaktivität,
• ist messbar in der Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter (Serotonin, Adrenalin, Oxytocin usw.),
• kann bewusst wahrgenommen werden und, im Unterschied zum Affekt, beeinflusst werden.

Wer mich und mein Training kennt, weiß, dass ich gerne Beispiele aus dem menschlichen Bereich nehme, um meinen Kunden und Seminarteilnehmern ihren Hund und sein Verhalten näher zu bringen.
In der aktuellen Lage, in der wir uns befinden, sind ganz viele Emotionen im Spiel. Deutlich spürbarer als sonst. Ganz klar, denn die Ausprägung der Emotion hängt mit der Bedeutsamkeit der Situation ab.
Und Unsicherheit, Angst, gar Panik, Hoffnungslosigkeit, Existenzangst etc. sind gerade deutlich spürbar. Und wir merken an uns selbst wie wir körperlich auf bestimmte Nachrichten reagieren.

Und je nach Typ beeinflussen diese Emotionen unser Verhalten.
Hamsterkäufe, Menschen, die sich um Klopapier oder Konserven prügeln, andere, die sich völlig zurückziehen.
Das kennen wir auch von unseren Hunden. Ganz ohne Coronakrise oder der Angst um die eigene Existenz. Der eine benimmt sich wie die Axt an der Leine, möchte jeden anderen verprügeln, der dem geliebten Ball zu Nahe kommt oder der es wagt, den als Eigentum betrachteten Feldweg zu benutzen.
Hilft es diesen Menschen und Hunden wenn wir in die Emotion einsteigen? Hilft es dem Klopapier Prügler wenn ich mit mische? Hilft es dem, der jammert und lamentiert, dass ich zustimme und wir eh alle verloren sind und uns gleich aufhängen können?
Nein. Genauso wenig hilft es dem Hund der sich aufführt wie Rotz, dass wir ihn anschreien und an der Leine zerren. Genauso wenig hilft es dem unsicheren Hund wenn wir auch verunsichert sind und ihn trösten wollen.
Empathisch sein und mitfühlen und Verständnis aufbringen ist wichtig. Aber Mitleid und ebenfalls die Emotionen hoch kochen lassen eher hinderlich. Sicherheitspersonal ist natürlich körperlich in der Lage auch ins Geschehen einzusteigen, wenn nötig aber das Ziel ist es die Situation zu entschärfen. Klare Vorgaben zu machen und einzuschreiten bevor es außer Kontrolle gerät.
Das gleich haben wir bei unseren Hunden. Reagiert besser bevor es außer Kontrolle gerät. Es gibt den Beginn eines Verhaltens, welches sich anbahnt. Bei Stufe 1 und 2 ist der Hund/Mensch oft noch ansprechbar und lenkbar. Ab einem gewissen Punkt nicht mehr. Und um da noch einzuschreiten sollte man selbst noch denken können und einen Plan haben.
Das ist es doch was wir uns als Mensch wünschen. Jemand der liebevoll aber konsequent die Führung übernimmt und einen hilfreichen Weg aus der Situation zeigt. So anders geht es unserem Hund auch nicht!
Und dann kommt noch ein ganz wichtiger Aspekt dazu, wenn wir Handeln:
Man sagt, jedes Wort ist bei uns in einer emotionalen Bibliothek abgespeichert. Und diese Bibliothek bewirkt, wie es rüberkommt. Meine Kunden kennen die Schlagwörter „Rosamunde Pilcher“ Und „der weiße Hai“.
Ein sehr spannendes Thema!
Wer mehr darüber wissen möchte und noch mehr lesen oder bei einem Webinar erzählt bekommen möchte, kann sich gerne melden…
Wir lesen uns! Mehr ist ja gerade nicht möglich.
Bleibt gesund und versucht die Emotionen nicht hoch kochen zu lassen. Außer es sind schöne Emotionen, die kann man nie genug haben! Oder um es mit Robert Louis Stevenson zu sagen:
„Die Fähigkeit, glücklich zu sein, befreit einen, zumindest größtenteils von der Herrschaft äußerer Einflüsse.“

© Text und Bild: Melanie Stühler
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Verständnis fängt mit Verstehen an

Vor einiger Zeit habe ich meinen Kunden mal einen Fragebogen gegeben. Mich hat interessiert was ihre Sorgen, Beweggründe und Ziele sind.

Und da war eine Frage: Was wünschst du dir am meisten? Und eine Antwort hat es gut zusammengefasst:

„Das sich ein dickes (unsichtbares) Band zwischen meinem Hund und mir über die Zeit entwickelt und wir zu einem Team zusammen Wachsen!“

Was für eine großartige Antwort und vor allem schöne Sicht auf mein Motto: Als Team zum Ziel!

Ein Team bilden kostet Zeit und muss sich entwickeln. Ein echtes Team sein erfordert Vertrauen, Respekt, Verlässlichkeit und vor allem auch gemeinsame Erfolgserlebnisse!

Und wenn man ein Ziel „erreichen“ will, muss man auch der ein oder anderen Verleitung, Verlockung etc. widerstehen. Und das fällt einem leichter mit einem Teampartner, der einen begeistern und immer wieder motivieren kann.

Und ja, gerade Welpen- und Junghundebesitzern fällt oft das schwer. Vor allem wenn es der erste Hund ist.

Und da passt eine weitere Antwort aus dem Fragebogen ganz hervorragend.

Was erwartest du vom Training/Trainer?

„Das ich als unerfahrener Hundebesitzer auf das große Ganze vorbereitet werde, was ich beim ersten, vielleicht auch beim zweiten Hund noch nicht abschätzen kann.“

Diese wunderbare Antwort kam von Jemandem, der schon sehr viele Hunde hatte und definitiv einen guten Blick auf das große Ganze hat!

Wie bekommt man aber das dicke, unsichtbare Band oder den Blick für das große Ganze?

Es hilft schon mal sich als Mensch in die Situation des Hundes zu versetzen. Klar sind wir kein Hund aber wir sind soziale Wesen mit Bedürfnissen, Talenten und der ein oder anderen speziellen Verhaltensweise;o)

Nehmen wir die Situation Gruppenstunde mit jungen Hunden.

Wie würden wir uns fühlen, wenn wir mit unserem „Teampartner“ auf einen Abenteuerspielplatz kommen und nur zu hören kriegen: setz dich doch mal hin, blende doch die tollen Sachen einfach aus, schalte die Nase aus und ignoriere den Duft von Popcorn, Eis und Bratwurst (natürlich ersetzbar mit Mäusen, Mist, Leckerli, Wildspuren) und interessier dich nur für mich.

Ok… wir würden vielleicht noch fragen: was ist denn bei dir so von Interesse?

Und dann kommt leider oft: mir ist kalt ich bin genervt, ich sehe nur was nicht funktioniert…

Lässt sich auch auf das Leben als Erwachsener übertragen… Tolle Veranstaltung, super Musik, großartiges Buffet. Und der Teampartner sagt: neee, tanzen echt nicht. Die Musik ist viel zu laut hier… Buffet? Ach nee, ich habe es mit dem Magen, ich habe schon zu Hause gegessen. Infostände? Ach nee, ist mir zu voll, ich google das Zuhause. Andere Menschen? Ich kenne die doch gar nicht.

Was würden wir tun? Den Abend neben einem mies gelaunten Teampartner verbringen oder dann eben allein ans Buffet, auf die Tanzfläche etc.?

Und plötzlich hat man dann doch ein wenig Verständnis für den jungen Hund der sich in Anbetracht der Verlockungen um ihn herum auch für andere Dinge interessiert.

Verständnis fängt mit Verstehen an! Und sich selbst in die Lage des Teampartners versetzen ist ein guter Ansatz.

Es weckt den Blick für das große Ganze! Oder um es mit Francis Picabia zu sagen: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.“

© Text und Bild: Melanie Stühler
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