von Melanie Stühler

Emotionen

Melanie Stühler

Wikipedia sagt, eine Emotion:

  • ist verhaltenssteuernd,
  • variiert in der Ausprägung mit der Bedeutsamkeit der Situation,
  • besteht in einer spezifischen körperlichen Aktivierung, die der Situationsanpassung dient,
  • ist verortbar vor allem im limbischen System,
  • wird spürbar vor allem als Muskelaktivität,
  • ist messbar in der Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter (Serotonin, Adrenalin, Oxytocin usw.),
  • kann bewusst wahrgenommen werden und, im Unterschied zum Affekt, beeinflusst werden.

Wer mich und mein Training kennt, weiß, dass ich gerne Beispiele aus dem menschlichen Bereich nehme, um meinen Kunden und Seminarteilnehmern ihren Hund und sein Verhalten näher zu bringen.
In der aktuellen Lage, in der wir uns befinden, sind ganz viele Emotionen im Spiel. Deutlich spürbarer als sonst. Ganz klar, denn die Ausprägung der Emotion hängt mit der Bedeutsamkeit der Situation ab.
Und Unsicherheit, Angst, gar Panik, Hoffnungslosigkeit, Existenzangst etc. sind gerade deutlich spürbar. Und wir merken an uns selbst wie wir körperlich auf bestimmte Nachrichten reagieren.

Und je nach Typ beeinflussen diese Emotionen unser Verhalten.
Hamsterkäufe, Menschen, die sich um Klopapier oder Konserven prügeln, andere, die sich völlig zurückziehen.
Das kennen wir auch von unseren Hunden. Ganz ohne Coronakrise oder der Angst um die eigene Existenz. Der eine benimmt sich wie die Axt an der Leine, möchte jeden anderen verprügeln, der dem geliebten Ball zu Nahe kommt oder der es wagt, den als Eigentum betrachteten Feldweg zu benutzen.
Hilft es diesen Menschen und Hunden wenn wir in die Emotion einsteigen? Hilft es dem Klopapier Prügler wenn ich mit mische? Hilft es dem, der jammert und lamentiert, dass ich zustimme und wir eh alle verloren sind und uns gleich aufhängen können?
Nein. Genauso wenig hilft es dem Hund der sich aufführt wie Rotz, dass wir ihn anschreien und an der Leine zerren. Genauso wenig hilft es dem unsicheren Hund wenn wir auch verunsichert sind und ihn trösten wollen.
Empathisch sein und mitfühlen und Verständnis aufbringen ist wichtig. Aber Mitleid und ebenfalls die Emotionen hoch kochen lassen eher hinderlich. Sicherheitspersonal ist natürlich körperlich in der Lage auch ins Geschehen einzusteigen, wenn nötig aber das Ziel ist es die Situation zu entschärfen. Klare Vorgaben zu machen und einzuschreiten bevor es außer Kontrolle gerät.
Das gleich haben wir bei unseren Hunden. Reagiert besser bevor es außer Kontrolle gerät. Es gibt den Beginn eines Verhaltens, welches sich anbahnt. Bei Stufe 1 und 2 ist der Hund/Mensch oft noch ansprechbar und lenkbar. Ab einem gewissen Punkt nicht mehr. Und um da noch einzuschreiten sollte man selbst noch denken können und einen Plan haben.
Das ist es doch was wir uns als Mensch wünschen. Jemand der liebevoll aber konsequent die Führung übernimmt und einen hilfreichen Weg aus der Situation zeigt. So anders geht es unserem Hund auch nicht!
Und dann kommt noch ein ganz wichtiger Aspekt dazu, wenn wir Handeln:
Man sagt, jedes Wort ist bei uns in einer emotionalen Bibliothek abgespeichert. Und diese Bibliothek bewirkt, wie es rüberkommt. Meine Kunden kennen die Schlagwörter „Rosamunde Pilcher“ Und „der weiße Hai“.
Ein sehr spannendes Thema!
Wer mehr darüber wissen möchte und noch mehr lesen oder bei einem Webinar erzählt bekommen möchte, kann sich gerne melden…
Wir lesen uns! Mehr ist ja gerade nicht möglich.
Bleibt gesund und versucht die Emotionen nicht hoch kochen zu lassen. Außer es sind schöne Emotionen, die kann man nie genug haben! Oder um es mit Robert Louis Stevenson zu sagen:

Die Fähigkeit, glücklich zu sein, befreit einen, zumindest größtenteils von der Herrschaft äußerer Einflüsse.

© Text und Bild: Melanie Stühler
Illustration: http://www.skyjackstudios.com/

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